Sommer in den Schären und dann dort unterwegs – was könnte schöner sein? Ganz ehrlich, es gibt kaum etwas was ich lieber täte. Weniger schön ist dabei die Zeltplatzsuche. Damit meine ich nicht die ´Zeltplätze` mit WC, Warmduschen und rezeptfreier Animation.
Nein, gemeint ist die simple Auswahl der Stelle an der die mobile Behausung angepflockt werden soll. Wobei „angepflockt“ schön irreführend ist, läuft es doch so gut wie immer darauf hinaus, allein zur Sicherung des Zeltes so 2 bis 4 größere Steine zu finden, um diese dann mitunter recht erhebliche Distanzen über die Schäre schleppen zu dürfen. Da kommen ganz schnell mal rückenfreundliche 90 Pfund zusammen. Aber wir sind ja im Urlaub.
Je stehunwilliger so ein Zelt ist, desto mehr Abspannungen sind für eine vernünftige Nachtruhe notwendig. Darum ist auch nicht jede Steinansammlung unbedingt prähistorischer Herkunft, viel wahrscheinlicher zeigt so mancher Steinkreis nur an, dass an jenem Ort antizipationsverschonte Touristen ihr Tunnelzelt zu errichten versuchten.
Deswegen paddele ich auch so ungern mit Tunneleignern durch die Schären. Haben die nämlich erst mal entsprechende Erfahrungen gesammelt, hängen sie kurz vorm Anlanden alle anderen Mitpaddler mit einem olympiareifen Sprint ab, springen an Land und haben bis zur Ankunft der Restgruppe alle einigermaßen brauch-, weil tragbaren Zeltsteine zusammengesammelt und sich mit ihrer Ausrüstung in dem daraus improvisierten Ringwall verschanzt.
So ergeben sich völlig neue Kooperationsmodelle: aus „Share-a-Häring“ wird „Share-a-Stone“. Von Uneingeweihten wird das so gut wie immer als „Sharon Stone“ missverstanden. Das würden die Betreffenden zwar niemals zugeben, aber das müssen sie auch nicht. Der suchende Blick verrät sie. Immer.